Absurde Routinen
Routinised Absurdity
30 September 2018 – 3 February 2019
Photo Credits ©Marco Funke, ©Michael Madry, ©Jens Ziehe
Routines give us security. They are based on our experiences, preventing us from learning new things and saving ourselves from the unforeseen. However, when these practices become rigid, unreflected habits, they interfere with everyday life and suppress purposeful behavior. We wish to break out of the day-to-day patterns and yearn for a stroke of freedom that brings variety to our cyclical regiments of work, consumption, leisure, personal care, and sleep.
The thematic group exhibition Routinized Absurdity presents photographs of ten international contemporary photographers, who address our daily routines and breaking free from them. The highly narrative photographs, which are often self-portraits, not only show the absurdity inherent in repetitive habits, but also raise questions about the state of a performance-oriented society in which efficient action is paramount. They also illuminate the flip sides of the permanent functioning of each individual – fatigue, overstrain and collapse. In most of the works, the faces of the protagonists remain hidden. As a result, the viewer‘s attention shifts to the rest of the body, which becomes the medium of mental states.
Routinen geben uns Sicherheit. Sie basieren auf unseren Erfahrungen, verhindern, dass wir Neues lernen müssen, und bewahren uns vor dem Unvorhergesehenen. Werden die eingeübten Abläufe jedoch zu starren, unreflektierten Gewohnheiten, engen sie das Alltagsleben ein und unterdrücken ein engagiertes Verhalten. Manchmal wünschen wir uns die tagtäglichen Mechanismen zu durchbrechen und sehnen uns nach einem Befreiungsschlag, der Abwechslung in unsere zyklisch wiederkehrenden Abläufe aus Arbeit, Konsum, Freizeit, Körperpflege und Schlaf bringt.
Die thematische Gruppenausstellung Absurde Routinen präsentiert Aufnahmen von zehn internationalen zeitgenössischen FotografInnen, die sich auf unterschiedliche Weise mit Alltagsabläufen und deren überraschender Brechung beschäftigen. Die stark narrativen Fotografien, bei denen es sich häufig um Selbstportraits handelt, führen nicht nur die Absurdität vor Augen, die immer gleichen, mechanisierten Verhaltensweisen innewohnt, sondern werfen auch Fragen nach dem Zustand einer leistungsorientierten Gesellschaft auf, in der effizientes Handeln an oberster Stelle steht. Die Kehrseiten des dauerhaften Funktionierens des Einzelnen werden beleuchtet – Müdigkeit, Überforderung und Kollaps. In den meisten Werken bleiben die Gesichter der Protagonisten verborgen. Dadurch verlagert sich die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den Rest des Körpers, der zum Ausdrucksträger psychischer Zustände wird.
With works by/Mit Werken von Louis De Belle, Juno Calypso, Brooke DiDonato, Christoph Grill, Aleksey Kondratyev, Elisa Larvego, Sandra Lazzarini, Pierrick Sorin, Sebastian Stumpf, Ben Zank